21.02.2013

Fachvortrag am Landschulheim Grovesmühle: "Gefahren kennen und erkennen - Drogenkonsum und Sucht“

Dr. Matthias Bosse, Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin und Suchtmedizin aus Wernigerode, besuchte am 18. Februar 2013 die 8.ten Klassen des Landschulheim Grovesmühle. Er informierte die Schülerinnen und Schüler über Drogen und Sucht, die entstehenden Gefahren sowie die späteren Folgen und Probleme, die bei Drogenkonsum, Suchtverhalten und einer Entzugstherapie entstehen. Begleitet wurde er dabei von seinem Patienten Stefan, der den Jugendlichen offen und ehrlich aus seinem Leben berichtet.

Suchtprobleme durch den Konsum von Nikotin, Alkohol, Medikamenten und anderen Drogen spielen oft schon im Jugendalter eine große Rolle. Ein neugieriges Probieren, eine Mutprobe, falsche Versprechungen, Hoffnungen – es lassen sich zahlreiche Motive für den ein- oder mehrmaligen Konsum von Drogen finden.
In seinem Vortrag geht der erfahrene Suchtmediziner aber nicht nur auf die Drogen ein: er zeigt verschiedene Suchtformen und gibt Einblicke in biologische, soziale und ethnische Hintergründe. Besonders ergriffen und aufmerksam verfolgten die Schülerinnen und Schüler die Beispiele aus dem Alltag eines Drogenabhängigen. So berichtet Dr. Bosses Patient Stefan, der erfolgreich an dem Entzugsprogramm teilgenommen hat, wie er zu den Drogen gekommen ist und welchen Einfluss Drogen auf sein Leben nahmen.

Neben Zigaretten, Alkohol, Haschisch, Heroin, Crystal oder Badesalz wurde auch ein weiteres Suchtverhalten angesprochen: die Mediensucht. Hier war es für die Jugendlichen besonders interessant zu wissen, ab wann man als „abhängig“ gilt. Die Antwort war deutlich: Wer täglich mehrere Stunden vor dem PC oder anderen Medien verbringt, keinen körperlichen Ausgleich hat, sich nicht mehr bzw. immer weniger für sein Umfeld interessiert und bemerkt, dass er/sie immer mehr „online“ sein möchte ist bereits suchtgefährdet.
Auch die Schulsozialarbeiterin Ivonne Matzner und die Schulpsychologin Birgit Kroker besuchten den Vortrag. „Uns ist es wichtig, dass Jugendliche und Eltern erkennen, dass die Gefahr von Sucht und Drogen auch in unserem „kleinen“ Harz gegenwärtig und nicht nur ein Problem von Großstädten ist“, so Ivonne Matzner. „Auch das Thema Mediennutzung, wie z.B. Online-Spiele oder die Handynutzung für SMS, Netzwerke und Spiele bringt immer wieder Diskussionsbedarf mit sich – hier kommt es auf den bewussten und zeitlich reglementierten Umgang mit den Medien an. Dieses Bewusstsein muss geweckt und geschult werden“.
Zum Abschluss des Vortrags wird auch auf die Kosten einer Therapie eingegangen. Auch damit appelliert der Mediziner an das soziale Gewissen und die Eigenverantwortung der jungen Menschen. Nur wer die Gefahren erkennt und sich der Konsequenzen bewusst ist, kann vermeiden in die „Suchtfalle“ zu tappen.

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