24.03.2022
Gemeinsam anpacken für einen Strand ohne Meeresmüll: Schüler*innen der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog beteiligten sich an inselweiter Sammelaktion
Im Klassenzimmer waren sie am Samstag, dem 12. März nicht anzutreffen, Bücher und Hefte wurden gegen wetterfeste Kleidung und große Müllsäcke getauscht. 60 Schüler*innen und 20 Lehrende der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog folgten dem Aufruf des Nationalpark-Hauses Wittbülten, den Spiekerooger Strand vom über den Winter angespülten Müll zu befreien.
Die Inselfeuerwehr unterstützte die Aktion, indem sie die Schüler*innen per Fahrzeug zu den einzelnen Sammelstellen entlang des Nordstrandes bis hin zur Ostplate brachte. So konnte die gesamte Strecke vom Osten bis hin zur Höhe Inselmitte gesäubert werden.
Riesige Netze, schwere Festmacherleinen, Plastikfolien in allen Größen und Farben – einen beträchtlichen Teil des Meeresmülls, den sie vor allem unmittelbar am Fuß der Dünen entdeckten, mussten die Lietzer*innen mit viel Geduld erst einmal aus dem Sand graben. In vielen Gesichtern waren Staunen und auch oft Unglauben zu erkennen, dass der weiße Nordseestrand eine Sammelstelle für so große Mengen Mülls ist, der mit Strömung und Flut auf die Insel gespült wird. Zu den kuriosesten Funden an diesem Tag gehörten sicherlich eine Flaschenpost aus Lettland, ein elektrisch betriebenes Auto für Kinder und ein Kiteboard. Dessen Besitzer hatte seine Kontaktdaten auf dem Board hinterlassen. So konnte ihn die Finderin später per Telefon mit einer guten Nachricht überraschen.
„Als Biosphärenschule, die mitten im Nationalpark Wattenmeer liegt, haben wir eine besondere Verantwortung für die Insel und ihre Natur“, sagt Schulleiter Florian Fock. „Es sind gerade solche Aktionen, die den Schüler*innen ein unmittelbares Erleben der Problematik Meeresmüll ermöglichen und ein Bewusstsein für deren Ausmaß schaffen. Vielleicht überdenken der eine oder die andere nun einmal ihren eigenen Verbrauch von Plastikverpackungen und dem Umgang mit dem daraus entstehenden Abfall.“
Neben der Sammelaktion der Schulgemeinschaft trugen auch im Westen Spiekeroogs ca. 50 Insulaner*innen und Gäste den angespülten Müll zusammen. Im Dorf befreite eine weitere Gruppe gemeinsam mit Bürgermeister Patrick Kösters Wege, Plätze und Grünbereiche von allem, was dort nicht hingehörte. Insgesamt kamen so etwa 12 Kubikmeter zusammen. Der gesammelte Müll geht nun über den Spiekerooger Hafen per Schiff und LKW-Transport zum Recyclinghof ans Festland.
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